|
Die Bihlemer Schlossdrotzer       
Die Tradition der Schwäbisch-Alemannischen Fasnet (Fastnacht) reicht auch in Bühl weit in die Vergangenheit zurück. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass das Bühler Schloss bei diesem Brauchtum jedes Jahr eine wichtige   Rolle spielt.
Am Vorabend zum "Schmotziga Dauschdig" (Schmutziger Donnerstag) erstürmen die Drotzer zum traditionellen Auftakt der heißen Endphase der Fasnet das Bühler Schloss. Die traditionsreiche Gruppe aus Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern kehrt dann sozusagen zu ihrem Ursprung zurück, denn die beiden Renaissance-Fratzen an der Nordseite des Schlosses     dienten als Vorbild für die Masken der Drotzer.
Bei Fackellicht ziehen die Narren in ihren Kostümen aus bunten Stoff-plätzchen und mit lauten Schellenglocken vom "Woghaus" (dem jetzigen Rathaus) hoch zum Schloss. Im Schlosshof angekommen tanzen sie dann zu dumpfen Trommelschlägen den Original-Bühlemer-Drotzer-Glogga-Hopser.
Dann erschallt der Ruf: "Auf, ihr Drotzer, das Schloss ist euer" und die wilde Schar stürmt durch den Treppenturm das Schloss. Natürlich ist gegen solch einen Ansturm jede Gegenwehr zwecklos und die Bewohner bewirten widerstandslos die siegreichen Eroberer. Im ganzen Schloss ist dann der Bühler Narrenruf zu hören:
                                     "Schäggade Mäggade".
|